Wappen
Das Wappen zeigt einen mit einem Stachehalsband bewehrten roten Rüden auf weissem Grund. Allerdings ist nicht bekannt, seit wann die Trinkstube zum Rüden und die Constaffel ein Wappen führten. Der erste schriftliche Hinweis auf ein Gesellschaftszeichen, welches an einem nicht mehr erhaltenen Silberbecher prangte, stammt aus dem Jahr 1530. Wir wissen jedoch nicht, welches Symbol damals verwendet wurde. Die fehlenden Hinweise auf ein Wappen sind mit der Bestimmung des Ersten Geschworenen Briefes von 1336 zu erklären, wonach die Constaffel in Krieg und Frieden das Stadtbanner aufrecht halten musste, weshalb sie nicht wie die Zünfte ein eigenes Feldzeichen haben musste. Deshalb stellt die Constaffel am Sechseläuten eine Fahnenwache.
Das Rüdenwappen ist erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts belegt. Ein Baurodel für die Rüst- oder Reiskammer im Dachgeschoss des Rüden enthält den Lohn für einen Maler, der auf Blachen Rüden anzubringen hatte. Diese Wappen prangten an gut erkennbarer Stelle auf Pferdedecken oder Transportfässern. So dienten diese Zeichen als Ersatz für ein Feldzeichen der Constaffel, die auch nach dem Sechsten Geschworenen Brief von 1654 kein eigenes Banner hatte und immer noch der Stadtfahne unterstand.
Auch bei der Annahme, dass das Wappen mit dem Rüden wesentlich älter sei als seine erste Nennung, sprechen ikonographische Gründe gegen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Wappen und Jagdrecht. Als Wappentier beliebt war einzig der durch Züchtung veredelte und domestizierte Hund, den man im Unterschied zum Wolf oder zum wilden Hund am Halsband erkannte. Deshalb trägt der ikonographisch unverdächtige Wappenhund in der Regel ein Halsband als Zeichen seiner Domestikation. Weiter galt ein Jagdhund im Wappen als Sinnbild von Stärke und Macht. Das heisst, der Hund mit dem Halsband verkörperte ganz allgemein die Ehre der Stubengesellschaft und der Constaffel.